public privé

2017 - ongoing

Die Arbeit beschäftigt sich mit der Grenze zwischen Privat und Öffentlich sowie der Annahme bzw. Aneignung der durch die Gesellschaft zur Verfügung gestellten Stadträume.

Das Zusammenleben der Menschen zu organisieren ist eine der wichtigsten Aufgaben der Stadtplanung. Es gilt die Interessen des Einzelnen nach Privatheit und Individualität mit dem Interesse der Allgemeinheit nach Öffentlichkeit und Kontrolle auszutarieren.

Am Beispiel der „Cité des Eiders“ ist gut erkennbar, dass die hier von Anfang an fehlende klare bauliche Zuordnung des Außenraums, zu Verboten, Aneignungen und Abschottungen führt. Der Außenraum, der gleichzeitig zum Aufenthalt aber auch als einzige Erschließung dient, geht nahtlos in die Terrassen der erdgeschossigen Wohnungen über. Die Bewohner reagieren mit Abschottung oder Aneignung des Außenraums. Verbotsschilder reglementieren das Spielbedürfnis der Kinder soweit, dass nicht einmal der vorgesehene Spielplatz noch als solcher genutzt werden kann. In vielen Bereichen sammelt sich Sperrmüll oder Müll für den sich keiner zuständig fühlt. Der Öffentlichkeit ist der gesamte Bereich entzogen. Der Wohnblock ist von der Straße nur per Code erreichbar.

Allein durch Zäune und Verbote kann ein baulich ungeklärter Übergang zwischen öffentlich und privat nicht zufriedenstellend gelöst werden. Die differenzierte Ausbildung der Erdgeschosszonen ist in der hochverdichteten Stadt von zentraler Bedeutung.